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Martin-Luther-Bund
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Aktuelle Meldung



09.03.2018 - Kategorie: Aktuelles (Startseite)

Theologische Tage in Wittenberg: »Von Luther zu Melanchthon«




Luther nicht ohne Melanchthon. Viele lutherische Kirchen nennen sich nach dem von Melanchthon prägend verfassten Augsburger Bekenntnis von 1530. Die Tagung schlug die Brücke vom Jubiläum 2017 zum nächsten Jubiläum 2030.

Über den Erfahrungsaustausch und das Kennenlernen der Theologie Philipp Melanchthons berichtet Dr. Jerzy Sojka, Dozent für Systematische Theologie an der Christlich-Theologischen Akademie Warschau und Mitglied des Rates des Lutherischen Weltbundes:



Wie immer gut besucht: die Theologischen Tage des Martin-Luther-Bundes – Bild: Lippmann

Dr. Jerzy Sojka – Bild: Kempter

In der Lutherstadt Wittenberg fanden vom 26. bis zum 28. Februar die jährlichen Theologischen Tage des Martin-Luther-Bundes in Zusammenarbeit mit dem » LWB-Zentrum Wittenberg statt. Über 50 Teilnehmer aus Deutschland, Estland, Lettland, Litauen, Russland, Polen, Tschechien, Slowakei, Österreich, Rumänien und Ungarn trafen sich, um sich intensiv dem Thema »Von Luther zu Melanchthon« zu widmen.

Man konzentrierte sich in diesem Jahr also auf das Werk des engsten Mitarbeiters von Martin Luther, Philipp Melanchthon, auf den Autor des »Augsburger Bekenntnisses«. Kern der Theologischen Tage waren die Seminare, in denen über die Schriften von Philipp Melanchthon diskutiert wurde.

Im ersten Seminar konzentrierte man sich auf seinen Kommentar zum Bekenntnis von Nicäa sowie auf seine polemischen Schriften aus den 50er Jahren des 16. Jahrhunderts, die das Verständnis der Kirche betrafen. Das zweite Seminar beschäftigte sich mit eingen Abschnitten der letzten Ausgabe seiner Loci communes (1559), die das Verständnis von Glauben und Willensfreiheit betrafen.

Neben den Seminaren gab es drei Vorträge zu hören. Prof. Dr. Jennifer Wasmuth vom Institut für Ökumenische Forschung des LWB in Straßburg stellte Melanchthons Vorstellung der Einheit der Kirche dar. Prof. Dr. Sven Grosse aus Basel referierte über die Bedeutung Melanchthons als Theologe, der aktiv in die Vorbereitungen für die lutherischen Bekenntnisschriften eingebunden war. Er konzentrierte sich dabei auf einen Kernpunkt der Glaubensbekenntnisse, auf die Rechtfertigung nur aus Gnade durch den Glauben.

Der dritte Vortrag, gehalten von Dr. Jerzy Sojka (Christlich-Theologische Akademie Warschau), fasste die Ereignisse des Reformationsjubiläums 2017 zusammen, wobei er vor allem die Veranstaltungen im schwedischen Lund, in Windhoek in Namibia, in Wittenberg und in Warschau im Blick hatte. Wirksam zeigte sich der theologische Gehalt des aktuellen ökumenischen Dokuments des LWB » Vom Konflikt zur Gemeinschaft.

Auch in den täglichen Andachten war Melanchthon präsent: mit den Gebeten, die in seinen Schriften zu finden sind. Im Gottesdienst in der Stadtkirche predigte Bischof Dr. Pál Lackner von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Ungarn.

Im Rahmenprogramm war die Möglichkeit gegeben, das » Melanchthonhaus oder das » Asisi-Panorama zu besuchen. Und trotz des intensiven Programms bot die Veranstaltung auch die willkommene Gelegenheit, Kontakte zu den anderen Teilnehmenden zu knüpfen. Dabei waren immer wieder Veranstaltungen der mittel- und osteuropäischen lutherischen Diasporakirchen während des Jubiläumsjahres 2017 ein Thema.

 

» Lutherstadt Wittenberg (GoogleMaps)