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Aktuelle Meldung



19.01.2016 - Kategorie: ELKRAS

ELKRAS/Kasachstan: Zum ersten Mal bauen Lutheraner in Kasachstan eine Kirche!




»Zum ersten Mal bauen Lutheraner in Kasachstan eine richtige Kirche!« Das ist der zentrale Satz in dem Bericht von Bischof Jurij Nowgorodow aus Astana, den wir hier veröffentlichen:



So soll die Kirche einmal aussehen … – Bild: ELKRK

… und so sieht die Baustelle im Moment aus. – Bild: ELKRK

Bischof Nowgorodow bei einer Baustellenbesichtigung im letzten Jahr. – Bild: ELKRK

»Astana. Seit 2003 ist das Stadtgebiet, in dem sich das Bethaus der Gemeinde Astana befindet, als Abrissgebiet definiert. Durch die wirtschaftliche Instabilität ist unklar, welche Frist noch bleibt, aber zweifellos kommt der Moment einmal, in dem wir unser traditionelles Zuhause verlassen müssen. Um nicht ohne Haus dazustehen, beschloss die Gemeinde zusammen mit der Leitung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Republik Kasachstan, den Bau einer neuen Kirche zu beginnen, ohne auf den Abrissbescheid zu warten.

 

Im Jahr 2014 wurde der Gemeinde von den Stadtbehörden ein Grundstück für den Neubau bewilligt. Es wurden ein Bauplan und die Gutachten dazu erstellt. Im Mai 2015 begannen die Bauarbeiten. Zum ersten Mal bauen Lutheraner in Kasachstan eine richtige Kirche und richten nicht einfach eine bestehende Räumlichkeit als Bethaus ein. Der Komplex wird aus zwei Gebäuden bestehen:
Die eigentliche Kirche hat ein weitläufiges und helles Souterraingeschoss. Dort sollen die Arbeit mit Jugendlichen und die Diakoniearbeit stattfinden.
Das zweite, dreigeschossige Gebäude soll im Erdgeschoss Räume für die Gemeindearbeit und die Sonntagsschule, das Pfarrbüro und eine Bibliothek, im ersten Obergeschoss die Kirchenverwaltung, das Archiv und einen Seminarraum und im zweiten Obergeschoss acht Zweibett-Gästezimmer und eine kleine Essküche beherbergen.

 

Zurzeit ist das Souterrain unter dem zukünftigen Kirchensaal schon gebaut, im zweiten Block ist der Bau des Souterrains-, des Erdgeschosses und des ersten Obergeschosses abgeschlossen. Die elektrischen Leitungen sind schon gelegt und die Verlegung der Frischwasser- und Entwässerungsleitungen hat begonnen.

 

Die Bauarbeiten werden mit Spenden finanziert, die von Bürgern und Organisationen Kasachstans kommen. Wir sagen den Organisationen und Firmen Kasachstans, die beim Bau helfen, unseren herzlichen Dank.

 

Wir beten für folgende Organisationen und danken ihnen: dem „Ingenieurzentrum Astana“ für die Erstellung des Entwurfs; unserem Hauptauftragnehmer, der Holdinggesellschaft »KasGerStroj«; den Baufirmen »BIGroup« und »Allianzstrojinvest«, der Holdinggesellschaft »Basis«, den Firmen »HeidelbergCementCentralAsia«, »KasachZement«, »Gornoje Büro«, »Zementherstellungs-Kompanie Zhambyl«, »Strojkonstrukcija«, »Knauf«, »Funke-Kasachstan«, dem staatlichen Kommunalunternehmen »Astana su arnasy«, der »Bapy Mining«, der »Akmola-Phoenix«, der »Geotek«, der »Akpan«, der Erzbergbaugesellschaft »Iskander«, der »KSBSteel«, der »Ulmusbesshoky«, dem »Ziegelwerk Nr. 1‚ 15 Jahre unabhängige Republik Kasachstan«, der »Kaszink«; den Behörden der Stadt Astana, dem Komitee der Republik Kasachstan für Religionsangelegenheiten und dem Amt der Stadt Astana für Religionsangelegenheiten.

 

Wir danken allen Gemeinden unserer Kirche und dem Kreis der Freunde Kasachstans in Mecklenburg. Wir danken Albert Rau, Sergej Emirow und vielen, vielen anderen Einzelpersonen.

 

Kasachstan ist ein erstaunliches Land. Es kann sein, dass die meisten Gäste am Weihnachtstisch Kasachen sind. Und an Festen, die von den Muslimen gefeiert werden, findet man in den Häusern der Kasachen einen Blumenstrauß von Nationen – Russen, Ukrainer, Deutsche – um den Dastarkhan (ein auf dem Boden ausgebreitetes Tischtuch mit Festspeisen, A.d.Ü.) versammelt. So leben wir. Dieses Erbe der guten Nachbarschaft haben wir von unseren Vätern empfangen und schätzen es hoch.

 

Und so hilft man uns auch beim Bau der Kirche, ohne auf die Unterschiede von Nation und Religion zu sehen. Und wir sind Gott und unseren Landsleuten dankbar dafür.

Jurij Nowgorodow, Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Republik Kasachstan

 

Der Martin-Luther-Bund wünscht weiterhin gutes Gelingen bei diesem großen Projekt und wird seiner Partnerkirche zur Seite stehen.

 

» Astana in Kasachstan (GoogleMaps)