Newsdetail - Druckversion
Martin-Luther-Bund
Druckversion der Seite: Newsdetail

Aktuelle Meldung



09.12.2013 - Kategorie: ELKRAS

ELKRAS/Ukraine: Freizeit am Meer mit älteren Gemeindegliedern




In diesem Jahr hat Pfarrer Sergej Maschewski – inzwischen designierter Bischof der lutherischen Kirche in der Ukraine – für Gemeindeglieder aus den Gemeinden Dnipropetrowsk, Berdjansk und Saporoshje ein Ferienlager vom 9. bis 19. September auf der Halbinsel Krim in Tschernomorskoje (zu Deutsch: »Siedlung am Schwarzen Meer«) durchgeführt. Die Leitung lag in seinen Händen und in den Händen von Prädikantin Mina Scharnina. 23 Personen aus den genannten Gemeinden verbrachten lehrreiche, von viel Freude erfüllte und gesegnete Tage. Jeder Tag begann mit einer Morgenandacht, nach dem Frühstück fand Bibelunterricht statt, nachmittags verbrachten dann alle viel Zeit am Meer. Der Martin-Luther-Bund hat diese Freizeit finanziell unterstützt. Einige Teilnehmende haben ihre Eindrücke zusammengefasst:



Täufling und Täufer – ein bewegender Moment für alle. – Bild: Maschewski

Serge Rumjantsew: Einen gewaltigen Eindruck machte auf mich die schöne Bucht mit dem Leuchtturm am Kap und der alten St.-Zacharias- und St.-Elisabeth-Kirche. Wir erfuhren, dass das Kirchengebäude 1838 nach dem Entwurf des Architekten Toritschelli nach dem Typ der englischen Kirchengebäude der Shakespeare-Zeit errichtet worden ist. Der damalige Gouverneur Michail Worontsow hat als Sohn eines russischen Botschafters in England eine Zeit lang dort gelebt und war von der englischen Kultur intensiv geprägt worden. Heutzutage ist die Kirche Eigentum einer orthodoxen Gemeinde.

 

Olga Djatschenko: Der Unterricht war sehr emotional und lebhaft aufgebaut. Alle konnten beliebige Fragen stellen. Wir erhielten immer entsprechende kompetente Antworten. Besonders gefiel mit der Bibliolog. Dabei war zum besseren Verstehen des Wortes Gottes unsere eigene Einbildungskraft von großer Hilfe. In Gedanken konnten wir uns wie mit einer Zeitmaschine in die Zeit vor 2000 Jahren zurückversetzen – als wären wir der Apostel Petrus oder Maria und Martha oder die Jünger Jesu …

 

Olga Poluchina: Sehr aufregend und beeindruckend war für mich der Sonntagsgottesdienst am Pier. Wir feierten gemeinsam eine großartige Agapefeier mit der Taufe einer unserer Teilnehmerinnen – Lidija Chrolowa. Als sie zusammen mit dem Pfarrer barfuß ins Meer ging, sahen wir mit stockendem Herzen zu, hielten unseren Atem an und verfolgten, wie sie das Heilige Sakrament der Taufe erhielt. Danach waren wir gemeinsam verbunden bei der Feier des Agapemahles, im gemeinsamen Teilen von Brot und Wein oder Traubensaft.

 

Lidija Chrolowa: Ich kann mich nicht daran erinnern, als Kind getauft worden zu sein. Es lebt auch niemand mehr von denen, die vielleicht Zeugen meiner Taufe gewesen sein könnten. Über alle meine Lebensjahre stellte ich mir immer wieder dieselbe Fragen über meine Taufe – besonders, wenn ich in die Kirche ging – und fühlte mich unsicher und ratlos. Unser Herrgott hat mir die Möglichkeit gegeben, mich nun auf die Weise taufen zu lassen, wie es in der Bibel beschrieben ist (oder meine Taufe bestätigen zu lassen). Ich wurde richtig unter Wasser getaucht. Ich empfand, als ob mich Jesus selbst taufte. Das salzige Meerwasser erinnerte mich an die Worte Jesu aus der Bergpredigt: »Ihr seid das Salz der Erde« (Matthäus 5,13).

 

Nelli Sawodowskaja: Was mich neben allem besonders beeindruckte, war das Klettern. Wir konnten intensiv die wilde Natur erleben. Es war schwierig, barfuß über kantige Felsen zu gehen – ein unvorsichtiger Schritt oder eine unvorsichtige Bewegung und es bestand die Gefahr, in das Meer zu fallen. Deshalb wagten nicht alle, unserem Pfarrer zu folgen. Ich entschied mich aber dafür, schwamm hinter ihm her – und eine Welle bedeckte mich, dass ich erschrak und meinte, ich würde ertrinken, aber ich erreichte doch das Ufer!

 

Ljubow Sergo: Besonders wichtig waren mir: die gemeinsamen Mahlzeiten, der Küchendienst, bei dem jede Gruppe etwas Besonderes zubereiten wollte, die Scherze, das Lächeln, das Lachen, das Singen von deutschen, ukrainischen und russischen Liedern an den Abenden: »Dann wird unser Mund voll Lachens und unsere Zunge voll Rühmens sein. Dann wird man sagen unter den Heiden: ›Der Herr hat Großes an ihnen getan!‹ Der Herr hat Großes an uns getan; des sind wir fröhlich!« (Psalm 126,2–3).

Das Wichtigste aber war, dass wir verstanden haben, dass man keine Angst haben muss vor Krankheiten und vor dem Altwerden, denn »der Herr, dein Gott, ist mir dir in allem, was du tun wirst« (Josua 1,9). Und wie es im Buch des Propheten Jesaja heißt: »Auch bis in euer Alter bin ich derselbe, und ich will euch tragen bis ihr grau werdet. Ich habe es getan; ich will heben und tragen und erretten« (Jesaja 46,4).

Dank sagen wir allen, die diesen wunderbaren Urlaub beziehungsweise diese wunderbare Auszeit für uns mit veranstaltet und mit organisiert haben.

 

 

Diesen Dank geben wir an Sie, unsere Spenderinnen und Spender, gerne weiter.

 

» Karte