Aktuelle Meldung

Diasporagabe 2010: Mission an den Roma in der Slowakei

Seit wenigen Tagen liegt der Bericht aus der Evangelischen Kirche A.B. in der Slowakei über den Einsatz der Mittel vor, die der Martin-Luther-Bund im Rahmen der Aktion Diasporagabe 2010 gesammelt und für die Mission an den Roma in der Slowakei zur Verfügung gestellt hat. Hier bieten wir einige Auszüge aus diesem interessanten Bericht, der von L’ubomir Beňo, dem Vorsitzenden des Koordinierungsausschusses der Romamission, vorgelegt worden ist:

»Die Evangelische Kirche öffnet sich langsam auch zu der in der Slowakei lebenden Roma-Kommunität. Vieles geschieht durch die eifrigen Herzen der Einzelnen in den Kirchengemeinden, in denen die Roma-Kommunität lebt. Als Beispiele sind zu nennen:


SLAVOŠOVCE

Hier arbeitet ein Missionsteam unter der Leitung von Július Lalík. Lalík ist Roma und hat sein Pädagogikstudium mit dem Bachelor abgeschlossen. Zusammen mit seiner Frau Mária unterrichtet er in der Grundschule vor Ort (als Assistent) und übt in der Kirchengemeinde vor Ort wichtige Funktionen aus (bis 2011 als Kurator, seit 2012 als Inspektor).

In Slavošovce gibt es zwei Musikgruppen aus Jugendlichen, die oft außerhalb der Kirchengemeinde auch bei Senioratsveranstaltungen aktiv mitwirken. Im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten besuchen sie auch die Nachbarkirchengemeinden, in der überall viele Roma leben (Štítnik, Ochtiná, Rozložná, Kobeliarovo).


RANKOVCE

In Rankovce führt das Leitungsteam regelmäßig Kinder- und Jugendgottesdienste in der Roma-Sprache durch. Es treffen sich Jugendliche, der Chor probt. Offene Türen für Roma gibt es auch im Nachbardorf Boliarov.

Nach langjähriger systematischer Arbeit gibt es nun in der Kirchengemeinde gut geeignete Personen, die bereitet sind, selbständig Aktivitäten zu organisieren. Sie sind auch in mehrere Sozialprojekten mit einbezogen.

Bei der Kirchengemeinde wurde der Bürgerverein ›Für besseres Leben‹ (2004) gegründet, der sich der sozialen Hilfe widmet – seine Haupttätigkeit ist die schulische Unterstützung der Kinder.

Im Dorf wirkt aktiv eine adventistische Gemeinde der Roma, in der auch gläubige Roma vom freien Chor ›Le Devleskeri Kher‹ aus Košice mitwirken.


BUDIKOVANY

In der Kirchengemeinde existiert eine vieljährige Tradition der Arbeit mit Roma. Ein Nachteil aber war, dass es hier früher öfter Pfarrerwechsel gab.

Zur Zeit wird die Kinderkirche und die Jugendtreffen in mehreren Orten vor allem vom Pfarrer vor Ort unterstützt. Er widmet sich auch der Ausbildung zukünftiger Mitarbeiter.


JELŠAVA

ist eine Kleinstadt, in der eine große Anzahl von Roma lebt. Der Pfarrer vor Ort bemüht sich sehr, auch mit ihnen zusammen zu arbeiten. Am meisten widmet er sich in dieser Richtung in Kameňany (Kinderkirche). In Jelšava sind auch die Zeugen Jehova bei den Roma sehr aktiv.


DOBŠINÁ

In Dobšiná begann die Missionsarbeit mit den Besuchen in den Familien, aus denen sich jetzt eine Kinderkirche ergab.


Andere Kirchengemeinden

Nur wenige Informationen haben wir von anderen Kirchengemeinden, in denen auch die am Sonntag durchgeführte Kinderkirche für Romakinder ermöglicht wurde (z.B. Liptovský Hrádok). Oft kann man auch Abneigung feststellen.

In mehreren Orten aber ist ein Weg zu den Roma geöffnet, da die Romakinder zum evangelischen Religionsunterricht kommen. Wichtig ist aber die Vorbereitung der Mitarbeiter für den Dienst! Die Romamissiom bleibt für die EKAB eine große Herausforderung.


Projekte, die vom Martin-Luther-Bund unterstützt wurden:

Dank der Sammlung des Martin-Luther-Bundes in Deutschland schrieb unsere Kirche Anfang 2011 ein Angebot zur Bewerbung um Projekte der Romamission aus. Es haben sich insgesamt zehn Kirchengemeinden mit 16 Projekten angemeldet. Der Ausschuss, der für die Koordinierung dieser Projekte eingerichtet wurde, besprach diese Anträge und befand alle als gut und auf die Bedürfe der Romamission der evangelischen Kirche eingehend.

1. Im Dorf Gemer: Zusammenarbeit von evangelisch-lutherischer Kirche, Schule und Bürgervereinen vor Ort für die Arbeit mit den Kindern; ein Sommer-Kinderlager der Schule wurde unterstützt. Ein Ergebnis des Sommerlagers ist die Teilnahme der Romakinder an der Kinderkirche und die Bereitschaft der Mitarbeiter, eine weitere Missionsarbeit zu planen.

2. Kirchengemeinde Rankovce: Unterstützung des Romachores ›Le Devleskeri Khangeri‹. Dieses Projekt wurde im Jahr 2011 fast ganz realisiert. Die Chormitglieder bekamen einheitliche Bekleidung, sie traten an mehreren Orten der Kirche auf, am weitesten entfernt war der Auftritt auf dem Kirchentag in Dresden.
In Rankovce wird vom Projekt auch eine existierende Mission unterstützt (Einkauf von kleineren Sachen als Motivation für die Kinder).

3. Kirchengemeinde Slavošovce: Projekte vor allem für die Jugendarbeit.

4. Bürgerverein ROMA (s.u.): Projekte für die Schulung der Missionsmitarbeiter in der Romamission. Im Jahr 2011 wurde ein spezielles Seminar in Tschechien (Smilovice) mit Unterstützung auch seitens der Schlesischen Ev. Kirche. A.B. durchgeführt.

5. Bürgerverein ›Für besseres Leben‹: Projekt ›StRoM‹ (Treffen der Romajugendlichen), das auf die Unterstützung der fünf Missionszentren mit Jugendlichen orientiert ist, mit dem Ziel, selbständige Führungskräfte für diese Arbeit von Romas zu erziehen. Die Treffen finden einmal pro Monat statt.


Bürgerverein ROMA: Als Hilfe für die Kirchengemeinden und die einzelnen Aktiven in diesem Bereich arbeitet der evangelische Bürgerverein ROMA mit gesamtslowakischer Wirkung (Leiter: V. Fronková und J. Lalík), der zu seinen Treffen nicht nur seine Mitglieder, sondern auch Gäste einlädt.

Im Jahr 2011 organisierte ROMA 2011 folgende Veranstaltungen:
5.3.2011 – Generalversammlung ROMA in Rankovce.
14.5.2011 – Treffen von zwei Gemeinden mit Romamission (Rankovce und Slavošovce) in Slavošovce.
15./16.7.2011 – Teilnahme der Roma aus Slavošovce an den Distriktstagen in Liptovský Mikuláš und beim Missionsprogramm.
5.–14.8.2011 – Besuch eines Missionsteams aus Betzingen, Deutschland, in Rankovce und in Slavošovce.
17.–20.8.2011 – Seminar für Missionsmitarbeiter der Romamission in Smilovice, Tschechien.
21./22.10.2011 – Gebetstreffen der Mitarbeiter in Herľany.«

 

Wir freuen uns mit unseren Partnern in der Slowakei über das Erreichte mit und wünschen Gottes Segen für die weitere Arbeit!

---