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Martin-Luther-Bund
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Aktuelle Meldung



04.03.2010 - Kategorie: Litauen

LITAUEN: Ein Kreuz auf dem Kirchturm in Jurbarkas!




Schon seit längerem begleitet der Martin-Luther-Bund mit Ihrer Hilfe und Ihren Spenden den Kirchbau in Jurbarkas. Im Oktober letzten Jahres war nun ein großer Moment gekommen: Auf der Turmspitze wurde das weithin sichtbare Kreuz angebracht!

Der nächste Schritt wird die Gestaltung und Einrichtung des Altarraumes sein. Auch hierbei wird der Martin-Luther-Bund – wie schon in der Kirche in Šmalininkai (früher: Schmalininken), einem anderen Ort des Kirchspiels, geschehen – die Gemeinde unterstützen.



Der große Moment: Das Kreuz wird angebracht. – Foto: Kairys

Weithin sichtbar: das neue Kreuz – Foto: Kairys

In diesen Tagen haben die Partner von Pfarrer Mindaugas Kairys einen Brief erhalten, in dem er das bisher Erreichte und die nächsten Aufgaben beschreibt:

 

»Als ich in Jurbarkas ankam, war es für mich genauso wie für Euch unvorstellbar, dass aus dieser›geerbten‹ Ruine jemals eine Kirche werden kann. Es war traurig zu sehen, dass die Kirche ohne richtiges Dach und ohne Fenster und Türen war. Da sie voller Holzbalken als ehemaliges Gerüst war, konnte man auch nicht hineingehen. Darum brauchte man großen Mut und große Hoffnung, dass eines Tages die Glocken läuten werden und im Innern Lieder erklingen. Dieser Traum wurde nun in der Adventszeit und an Weihnachten 2009 wahr. Um das zu erreichen, waren viele Schritte nötig.

 

Im Jahr 2008 wurde das Dach gedeckt und alle Fenster in der Kirche und im Turm eingesetzt. Danach befreiten wir die Kirche vom Gerüst. 2009 wurden alle Innenwände verputzt, der Estrich auf dem Fußboden samt Dämmung und Heizung verlegt. Der Höhepunkt der Arbeit war die Anbringung des Kreuzes am Turm. Wir haben bemerkt, dass das weithin sichtbare Kreuz Interesse auf die Kirche lenkt und die Menschen bemerken, dass sich etwas entwickelt. Für uns ist das Kreuz ein Zeichen, dass das Gebäude schon eine Kirche ist.

 

Dieses Jahr wollen wir die Kirche innen einrichten. Wir sind froh, dass wir eine kleine Orgel und Bänke haben, die gut geeignet sind. Sinnvoll wäre es, dieses Jahr das Dach zu dämmen, die Wände fein zu verputzen sowie zu streichen und danach die Granitfliesen zu verlegen, die wir schon letztes Jahr gekauft haben. Um das zu erreichen, hat die Gemeinde schon eigene Spenden in Höhe von ca. 12.500 EUR gesammelt, die Gesamtkosten dafür sind werden sich auf ungefähr 32.000 EUR belaufen, wenn wir die Mineralwolle als Spende bekommen. Dies ist nur möglich, wenn wir wie bisher ohne große Firmen weitermachen, sondern mit selbstständigen Fachleuten zusammenarbeiten. Damit bleibt eine Finanzierungslücke von ca. 19.500 EUR.

 

Wenn das fertig ist, können wir schon vom Altarraum träumen. Um diesen komplett einzurichten, benötigen wir den Altartisch, die Kanzel, ein Lesepult und den Taufstein. Der Architekt, mit dem ich arbeite, hat schon Ideen für den Altarraum. Wir bitten auch die Jurbarkaser Glaskünstlerin Rasa Grybaite, die schon Erfahrung in anderen Kirchen gemacht hat, einen Vorschlag für das Zentralkreuz und die Fenster zu machen. Es wird eine große Herausforderung, Spenden für die Einrichtungsgegenstände zu sammeln.

 

Das letzte, was uns Kopfschmerzen bereitet, ist die Außenverkleidung der Kirche. Leider wurde die Kirche mit Kalksandstein gebaut, und der Architekt hat bei der Außenverkleidung nicht bis zum Schluss nachgedacht. Einige Stellen wurden vor ungefähr 13 Jahren verputzt, und jetzt sehen wir, dass der Putz nicht hält. Heutzutage könnte man mit anderen Techniken die Fassade auch verputzen, aber wir haben auch entdeckt, dass es möglich ist, die Kirche mit Platten zu verkleiden. Preislich ist es fast gleich, nur mit dem Vorteil, dass bei der Variante mit den Platten die Wand gedämmt werden kann. Pro Quadratmeter kostet das 45 EUR pro Quadratmeter inklusive der Montagearbeit. Insgesamt wird das ungefähr 35.000 EUR kosten. Dies wäre dann der letzte Schritt, nachdem wir alles andere geschafft haben.

 

Es freut mich, dass wir heute nicht mehr vom Weiterbau, sondern von der Vollendung reden.«

 

Unser Wunsch ist es, dass die Gemeinde schnell und gut vorankommt und bald eine völlig intakte Kirche zur Verfügung haben wird.