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Aktuelle Meldung



21.04.2010 - Kategorie: Polen

POLEN: Bischof Mieczysław Cieślar tödlich verunglückt




Der Diözesanbischof der Warschauer Diözese der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in der Republik Polen, Mieczysław Cieślar, ist am Sonntag, dem 18. April 2010, auf der Rückfahrt von Warschau bei einen Verkehrsunfall tödlich verunglückt. Er hatte am Samstagvormittag auf dem Piłsudski-Platz in Warschau an der Zeremonie für die Opfer des Flugzeugabsturzes bei Smolensk teilgenommen und im Sonntagsgottesdienst in der Himmelfahrtskirche für den bei Smolensk ums Leben gekommenen Pfarrer Adam Pilch den Gottesdienst geleitet.



Bischof Mieczysław Cieślar †

Bischof Cieślar wird von den Pfarrern der Warschauer Diözese, die mit ihm zusammen gearbeitet haben, ganz herzlich als Bischof und Bruder im Amt an Gottes Wort und Sakrament erinnert. Genauso war er von allen Pfarrern der Evangelisch-Augsburgischen Kirchen angesehen. Auch die akademische Gemeinschaft erinnert sich an Bischof Cieślar als einen befähigten Lehrer und immer wieder neu lernendes Mitglied. Er hinterlässt seine Ehefrau, Professorin für Musik an der Musikakademie in ŁÃ³dź und Vizerektorin dieser Ausbildungsstätte, eine Tochter und einen Sohn.

 

Der Martin-Luther-Bund verliert durch den plötzlichen Tod von Bischof Cieślar einen wichtigen Partner unserer Arbeit innerhalb und für die Evangelisch-Augsburgische Kirche in der Republik Polen und einen guten Freund. In tiefer Mittrauer verneigen wir uns zusammen mit unseren polnischen Schwestern und Brüdern und bitten Gott, den Herrn über Leben und Tod, dass er den Verstorbenen in seine Herrlichkeit aufnehme und die Hinterbliebenen tröste.

 

Die Evangelisch-Augsburgische Kirche hat einen Lebenslauf veröffentlicht, aus dem einige Daten dokumentiert seien:

 

Mieczysłwa Cieślar wurde am 28. März 1950 in Cieszyn geboren, getauft wurde er am 10. April 1950. Seine Kindheit hat er in Wisła verbracht, wo er 1964 konfirmiert worden war und seine Schulausbildung abschloss. Danach studierte er an der Christlich-Theologischen Akademie in Warschau und beschloss das Studium mit einer Arbeit über »Das Bild vom historischen Jesus in den Briefen des Apostels Paulus«.

 

Am 2. September 1973 wurde Mieczysłwa Cieślar von Bischof Andrzej Wantuła ordiniert und begann noch am selben Tag seinen Dienst in der Gemeinde Pabianice, in der er bis in die frühen 90er Jahre blieb. Von 1977 bis 1980 war Jugendpfarrer für die Diözese Warschau und für ganz Polen.

 

Im Februar 1996 wurde er an die St.-Matthäus-Gemeinde in ŁÃ³dź gewählt. Am 16. März desselben Jahres wurde er zum Bischof der Warschauer Diözese gewählt und am 1. Mai 1996 von Bischof Jan Szarek in das Bischofsamt eingeführt.

 

Bischof Mieczysłwa Cieślar hat zum Beispiel seine Heimatkirche auf ökumenischem Gebiet repräsentiert, so als Stellvertretender Vorsitzender der lutherisch-römisch-katholischen Kommission.

 

Seit 1973 hat Bischof Mieczysłwa Cieślar an der Christlich-Theologischen Akademie in Warschau gearbeitet – vor allem im Bereich der biblischen Studien, besonders für neutestamentliche Exegese. Er war ein großer Fachmann in Altgriechisch und Kultur. Auch wenn er im Lehrstuhl für Neues Testament arbeitete, waren seine Interessen doch nicht auf die biblischen Fragen begrenzt. Er war auch ein Experte auf dem Gebiet der geistlichen Musik, Liturgie und Ekklesiologie. Weil er sein Forschungsgebiet erweiterte und veränderte und dabei besonders im Bereich der evangelischen Dogmatik und Ethik forschte, hat er in den letzten Jahren auch am Lehrstuhl für Systematische Theologie gelehrt.