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24.02.2005 - Kategorie: LD online, Tschechien

LD ONLINE: Wer hilft erschöpften Familien?




3. »Familienkonferenz« in Malenovice (Tschechien)

 

von Martin Piętak

 

Auszug aus dem »Lutherischen Dienst« 1/2005.



LD 1/2005

Voll bei der Sache: Die Kleinen ...

... und die Großen – Fotos: Tyrlík

Bereits zum dritten Mal fand in Malenovice in Tschechien eine Familienkonferenz statt. Und so fing alles an:

»Es geht uns darum, weitere Kontakte zwischen unseren beiden Kirchen in Tschechien und der Slowakei aufzubauen. Wir finden, daß ein Treffen von Ehepaaren mit ihren Kindern, eine Familienkonferenz, eine gute Gelegenheit ist, um tiefere persönliche Beziehungen zu entwickeln. So haben sie die Gelegenheit, vom anstrengenden Alltag Luft zu holen und gleichzeitig Kraft für sich und ihre Kinder zu schöpfen. Außerdem können sie andere Familien kennenlernen, andere Menschen im gleichen Alter und mit den gleichen Problemen treffen und sich gegenseitig austauschen und stärken. Wir werden auch einige Gäste aus der Slowakei einladen und sie um Seminare und Vorlesungen bitten.« Das schrieb am 15. September 2002 Pfarrer Tomáš Tyrlík an den Martin-Luther-Bund.

Das Projekt der Schlesischen Evangelischen Kirche A.B. in der Tschechischen Republik wurde ein voller Erfolg. Im Oktober 2004 fand schon die dritte Familienkonferenz statt. Im Konferenzzentrum der interkonfessionellen Christlichen Jugendakademie (KAM) in Malenovice hatten sich mehr als 150 Teilnehmer, davon ein Drittel Kinder, versammelt, die sich darauf freuten, miteinander eine erfrischende und ermutigende Gemeinschaft erleben zu können. Es hätten noch gut 50 Teilnehmer mehr sein können, hätte das Konferenzzentrum am Fuße des höchsten Berges der Schlesischen Beskiden, des »Lysa hora«, dementsprechende Kapazitäten gehabt. Leider mußte das leitende Ehepaar des Organisationsteams, Pfarrer Tomáš Tyrlík und Lile Tyrlík, viele Absagen erteilen. Das überwältigende Interesse hatte aber wieder einmal bestätigt, daß mit dieser Veranstaltung etwas Wichtiges angeboten wird, das auf echten Bedarf in der Kirche stößt. Jetzt sind Ãœberlegungen im Gange, daß im nächsten Jahr die Konferenz in einer größeren Einrichtung veranstaltet werden soll.

Der Bedarf nach Ermutigung im Glauben, Orientierung in Fragen der Erziehung, des Ehelebens, des christlichen Lebenswandels, der verschiedenen Lebenssituationen und Lebenskontexte wurde hier mit einem entsprechenden Programmangebot beantwortet. So konnte man z.B. Vorträge über Themen wie »Die Heiligkeit des Lebens«, »Erziehung und die Medien«, »Die Landschaft der Ehemythen«, »Vergebung in der Familie«, »Wie gehe ich mit Streß um?«, »Wie setze ich Prioritäten in der Familie?«, »Alternative Medizin – pro und kontra« oder »Die Bibel in der Familie« anhören. Die ganze Konferenz stand unter dem Schwerpunktthema: »Inspiration und geistliches Wachstum«. Diesjährige Hauptreferenten waren Bohuslava und Josef Horský, ehemalige Familienberater, insbesondere bei Eheproblemen, und jetzt Familienseelsorger. Es versteht sich von selbst, daß außer den gemeinsamen Veranstaltungen genügend Zeit für weitere persönliche Seelsorge und Gespräche geboten wurde.

Der zweite Schwerpunkt der diesjährigen Familienkonferenz war »Gemeinschaft und Atmosphäre«. Was seit Beginn der Konferenzen immer zu den attraktivsten Angeboten gehört hatte, wurde auch diesmal wieder gerne angenommen: So gab es viel Zeit für gemeinsame Aktivitäten, z.B. für Sport, gemeinsames Singen, das gemeinsame Gebet, Basteln, Gottesdienstfeiern, Gesprächskreise und Gruppenarbeiten, außerdem ein inoffizieller Höhepunkt in Form eines »Gala-Abends«, voll von ad hoc vorbereiteten Sketchen, mit viel Humor und Spiel.

Außer der geistlichen wie auch praktischen Unterweisung in froher Gemeinschaft lockte die schöne Umgebung der Wälder und Berge der Beskiden zur Erholung für die Eltern und ihre Kinder. Um auch jungen Ehepaaren mit kleinen Kindern den nötigen Freiraum zu schaffen, wurde während aller Veranstaltungen ein Babyservice mit parallelem Programm für die Kleinen angeboten. Dies bedeutet inzwischen für viele Kinder der Teilnehmer einen der Höhepunkte des ganzen Jahres, für manche Familien der einzige Urlaub, den sie sich leisten können.

Diese Konferenz war ein großer Segen und eine Ermutigung im Glauben für viele Ehen und Familien, die ihr Leben unter Gottes Führung gestalten wollen, aber darüber hinaus auch für die ganze Kirche sowohl in der Tschechischen Republik als auch in der Slowakei. Das alles war nur möglich, weil wir durch eine Spende des Martin-Luther-Bundes die Preise niedrig halten konnten, so daß die Qualität des Programms trotz des begrenzten Budgets nicht leiden mußte. Dafür sind wir sehr dankbar. Unsere Erfahrung spricht: Investition in die Familien lohnt sich sehr! Danke, daß Sie uns geholfen haben!

 

Der Autor dieses Artikels, Martin Piętak, ist Vikar der Schlesischen Evangelischen Kirche A.B. in der Tschechischen Republik (SEKAB).

 

Auszug aus dem »Lutherischen Dienst« 1/2005. Wenn Sie die weiteren Artikel – den Bericht einer Diakonin in der Ukraine, ein Interview mit dem neuen Bischof in Estland, Andres Põder, und vieles mehr – lesen möchten, bestellen Sie den »Lutherischen Dienst« kostenlos.